Multiresistente Keime in Gewässern:Messergebnisse im Landkreis Cuxhaven keinesfalls harmlos
80 Gewässer in Niedersachsen wurden im Frühjahr 2018 auf antibiotikaresistente Bakterien untersucht. Die Grünen machten die Gewässerbelastung am Dienstag (14. Mai 2019) zum Thema im Landtag. MdL Eva Viehoff aus dem Landkreis Cuxhaven kritisiert: „Umweltminister Olaf Lies hat die Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen monatelang zurückgehalten und versucht jetzt, die Messergebnisse zu verharmlosen.“

Die Grünen machten die Gewässerbelastung am Dienstag (14. Mai 2019) zum Thema im Landtag. 80 Gewässer in Niedersachsen wurden im Frühjahr 2018 auf antibiotikaresistente Bakterien untersucht. MdL Eva Viehoff aus dem Landkreis Cuxhaven kritisiert: „Umweltminister Olaf Lies hat die Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen monatelang zurückgehalten und versucht jetzt, die Messergebnisse zu verharmlosen.“ Bereits im letzten Herbst hatte der Landesumweltminister bei einer Pressekonferenz Entwarnung gegeben, die Ergebnisse seien kein Anlass zur Besorgnis. Die Messergebnisse der einzelnen Probestellen wurden jedoch erst im April 2019 veröffentlicht.
Die Landtags-Grünen haben die Messergebnisse ausgewertet. Antibiotika-Resistenzen wurden demnach in 66 Prozent aller Proben nachgewiesen. In fast jeder zweiten Probe wurden Keime gefunden, die gleich gegen mehrere Antibiotikaklassen resistent sind. Auch im Landkreis Cuxhaven wurden Wasserproben untersucht. Bei den Messungen in der Medem in Otterndorf, der Lune in Stotel und der Aue am Bahnhof Neuhaus wurden dabei Antibiotikaresistenzen nachgewiesen.
Viehoff fordert konkrete Maßnahmen, um die Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen in der Umwelt zu verhindern: „Wir brauchen ein regelmäßiges und flächendeckendes Monitoring, um die Eintragswege von multiresistenten Keimen zu beobachten.“ Das lehnen SPD und CDU im Landtag aber ab. „Nicht einmal Badestellen sollen künftig verpflichtend auf antibiotikaresistente Bakterien untersucht werden. Die Landesregierung nimmt das Thema nicht ernst und riskiert damit die weitere Verseuchung unserer Gewässer“, so Viehoff.