Wahllose Wolfsabschüsse sind wirkungslos:Kritik an Wolfsjagd
Wölfe aus den Rudeln ‚Schiffdorf‘ und ‚Garlstedt‘ sind zum Abschuss freigegeben, das hat SPD-Umweltminister Olaf Lies per Brief bekanntgegeben. Die Grünen kritisieren die Abschusspläne und fordern mehr Kontrolle beim Umgang mit vermeintlichen Problemwölfen. Mit einer Landtagsanfrage wollen die Grünen aufklären, in welchen Fällen die Tiere tatsächlich wirksame Schutzzäune überwunden haben.
Wölfe aus den Rudeln ‚Schiffdorf‘ und ‚Garlstedt‘ sind zum Abschuss freigegeben, das hat SPD-Umweltminister Olaf Lies per Brief bekanntgegeben. Die Grünen kritisieren die Abschusspläne und fordern mehr Kontrolle beim Umgang mit vermeintlichen Problemwölfen. Mit einer Landtagsanfrage wollen die Grünen aufklären, in welchen Fällen die Tiere tatsächlich wirksame Schutzzäune überwunden haben.
Eva Viehoff, grüne Landtagsabgeordnete aus Loxstedt, kritisiert die Wolfsjagd des Umweltministers als wirkungslos: „Wahllose Wolfstötungen verhindern keine Nutzierrisse. Bislang wurden in Niedersachsen fünf Wölfe auf Grundlage von Sondergenehmigungen erschossen, in allen fünf Fällen handelt es sich um Fehlabschüsse. Kein einziges Mal wurden die gesuchten Problemwölfe getötet. Die Jagdopfer waren allesamt Jungwölfe, die nicht an Nutztierrissen beteiligt waren. Diese Abschusspraxis ist rechtlich höchst zweifelhaft und zudem völlig wirkungslos.“ Die Grünen fordern stattdessen einen flächendeckenden, wirksamen Herdenschutz und die Unterstützung von Tierhalter*innen durch eine Weidetierprämie.
„Umweltminister Lies kommuniziert nach Gutsherrenart,“ kritisiert Christian Meyer, stv. Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag. „Informationen zu geplanten Wolfsabschüssen werden nur dann herausgegeben, wenn es der Eigenwerbung des Ministers passt. Gleichzeitig verweigert die Landesregierung Auskünfte gegenüber Parlament und Öffentlichkeit, welche weiteren Wolfe der Minister ins Visier nimmt.“ Um eine Offenlegung aller Abschussgenehmigungen zu erreichen, klagen die Grünen aktuell vor dem Staatsgerichtshof. Das Urteil wird am 8. Februar erwartet.
„Die Geheimhaltung der Landesregierung verhindert eine gerichtliche Überprüfung der Abschusspläne.“ Meyer fordert: „Transparenz ist nötig, auch um Rechtsfrieden zu schaffen. Wir wollen die Begründungen der Abschussgenehmigungen offenlegen, damit Umweltverbände diese im Zweifel überprüfen lassen können. Abschüsse von streng geschützten Wölfen dürfen nur das letzte Mittel sein, wenn alle Möglichkeiten des Herdenschutzes ausgeschöpft sind."