Pressemeldung Nr. Drucksache 18/4733 vom

Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung:Welches Fleisch kommt den niedersächsischen Studierenden auf den Teller?

Welches Fleisch kommt den niedersächsischen Studierenden auf den Teller?

Anfrage der Abgeordneten Eva Viehoff und Miriam Staudte (GRÜNE) an die Landesregierung, ein-gegangen am 02.10.2019.


Am 9. Juli berichtete die taz unter dem Titel „Billig-Fleisch für die Studis“, dass eine Anfrage der Bremer Grünen-Fraktion ergeben hat, dass die Hochschulmensen in Bremen kein nachhaltig produziertes Fleisch für ihre Gerichte verwenden. Laut Antwort der zuständigen Senatorin für Wissen-schaft, Gesundheit und Verbraucherschutz arbeitet das Studierendenwerk Bremen daran, bis 2021 ein nachhaltiges Beschaffungsmanagement einzuführen. Laut des Ökobarometers des Bundeslandwirtschaftsministeriums böten 15 % der Mensen in Groß-städten immer mindestens ein vollwertiges Biogericht an. Im ländlichen Raum ist dieser Wert mit 4 % deutlich niedriger, obwohl die Nähe zum Produzenten größer sei. Für 90 % aller Befragten sei-en tierische Produkte mit Biokennzeichnung aufgrund der besseren Tierhaltung wichtig. Der Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zufolge sei die Mehrzahl der Studenten bereit, einen Aufpreis für biologisch erzeugte Lebensmittel zu zahlen. Nur 3 % der im Ökobarometer befragten Personen lehnen einen Aufpreis für Biolebensmittel in Mensen ab. Laut des Ökoba-rometers sei „das Angebot an Biogerichten in Kantinen/Mensas aktuell nicht sehr groß. Nur 18 % der befragten Tischgäste können täglich mindestens ein Biogericht aus dem Speisenangebot auswählen.“ 42 % der Kantinennutzerinnen und Kantinennutzer wüsste nicht, ob und in welcher Form Biolebensmittel verwendet werden. Agrarministerin Otte-Kinast hatte sich im Juli 2018 zu dem Ziel bekannt, den Anteil der Ökolandwirtschaft in Niedersachsen bis zum Jahr 2025 zu verdoppeln.


1. Aus welchen Betrieben stammt das an den Mensen der niedersächsischen Studierendenwerke angebotene Fleisch (bitte differenziert nach Tierart, konventionell/bio, Tierschutz- siegel/-label und Hochschulstandorten)?
2. Wie hoch ist der Gesamtanteil an ökologisch erzeugten Produkten in Mensen niedersächsischer Studierendenwerke (bitte je Studierendenwerk auflisten)?
3. Wie informieren die einzelnen niedersächsischen Studierendenwerke die Kundinnen und Kunden ihrer Mensen über die Herkunft des angebotenen Fleisches und die Haltungsbedingungen der Tiere?
4. Plant die Landesregierung, den Absatz ökologischer Produkte aus Niedersachsen in Mensen niedersächsischer Studierendenwerke grundsätzlich zu fördern? Falls ja, wie? Falls nein, warum nicht?


(Verteilt am 08.10.2019)

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