Eva Viehoff: Rede zum Masterplan Marienburg 2030

© Plenar TV

TOP 18 – Antrag (SPD/GRÜNE) Masterplan Marienburg 2030 - kultur- und landesgeschichtliche Bedeutung bewahren und erschließen!

- Es gilt das gesprochene Wort -

Schloss Marienburg ist mehr als nur ein historisches Gebäude – es ist ein Symbol für die Geschichte und die Kultur Niedersachsens, ein Stück lebendige Vergangenheit. Sie hat nicht nur Bedeutung für die lokale Wirtschaft, sondern für den gesamten Tourismus in Niedersachsen. Schloss Marienburg hat das Potenzial, zu einem Beispiel dafür zu werden, wie Kultur und Tourismus Hand in Hand gehen können, um die Geschichte eines Landes lebendig zu erhalten und für zukünftige Generationen zu bewahren.

Eine Zahl zu den Besucher*innen vor der Schließung: Im Rahmen einer Sonderausstellung des Landesmuseums kamen innerhalb von vier Jahren bis 2018 waren es rund 100.000 Besucher*innen zum Schloss.

Daher sind alle laufenden Bemühungen, dieses bedeutende Kulturdenkmal nicht nur zu erhalten, sondern für die Zukunft fit zu machen, zu unterstützen - und das tun wir mit diesem Antrag.

Die Marienburg, zwischen 1858 und 1867 erbaut, war ursprünglich als Sommerresidenz des königlichen Hauses Hannover gedacht. Bewohnt wurde es allerding nur ein Jahr. Danach war es nur unregelmäßig bewohnt. Die im Schloss befindlichen 20.000 Einzelobjekte bieten zudem einen einzigartigen Einblick in die Geschichte Niedersachsens.

Es steht außer Frage: das Schloss befindet sich heute in einem Zustand, der dringend eine Sanierung erfordert. Da sind wir uns doch hoffentlich alle einig. Es gibt Schäden am Tragwerk, der echte Hausschwamm hat sich im Gebälk breit gemacht. Alles weist darauf hin, dass das Gebäude nicht länger sicher betreten werden kann.

Das zeigen eben auch die Dreharbeiten zu Maxton Hall, für die zusätzliche Sicherungen vorgenommen werden mussten, um die Sicherheit für das Filmteam zu gewährleisten.

Die Schließung hat jedoch die Folge, dass zwar die Frage der Kosten für die Sanierung geklärt sind, aber die laufenden Kosten nicht gedeckt werden. Denn für den Erhalt des Schlosses werden auch laufende Einnahmen benötigt.

Und deswegen ist auch klar, dass niemand das Schloss dauerhaft bis zum Ende der Sanierung schließen will. Hier sind kreative Konzepte gefragt, wie das Schloss auch während der Bauphase für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.

Wir unterstützen daher mit unserem Antrag auch die Bemühungen der Landesregierung, andere Einnahmequellen zu eröffnen. Denn es gilt, die Marienburg als Ort der Kultur und Bildung erlebbar zu machen, und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit des Projekts zu sichern. Der Erfolg von Maxton Hall und dem Film „Die Schule der magischen Tiere“ zeigen auch, dass die Vergabe von Filmrechten ein Weg zur Einnahmengenerierung sein kann.

Und nochmal – alles muss immer so gestaltet sein, dass die Sicherheit Aller gewährleistet ist und auch kein weiterer Schaden an dem denkmalgeschützten Gebäude entsteht.

Es geht nicht nur darum, das Gebäude vor dem Verfall zu retten, sondern auch darum, es zu einem modernen Ort des Lernens und der Begegnung zu machen. Mit dem „Masterplan Marienburg 2030“ soll genau das erreicht werden - eine nachhaltige und umsetzbare Strategie für die Erschließung und Nutzung des Schlosses, um das Schloss zu einem zukunftsfähigen Lernort zu entwickeln.

Vor diesem Hintergrund freue ich mich auf konstruktive Beratungen im Ausschuss.

 

Zurück zum Pressearchiv