Eva Viehoff: Rede "Wie plant die Landesregierung den Neustart in der Kultur" (Fragestunde)

Top 41 a: Wie plant die Landesregierung den Neustart in der Kultur vor dem Hintergrund multipler Krisen? (Fragestunde Grüne)

- Es gilt das gesprochene Wort -

<Anrede>

Corona ist mehr oder weniger vorbei und der Kulturbranche geht es in vielen Teilen weiterhin nicht gut. Wir alle hatten die Hoffnung, dass mit Abklingen der Pandemie auch die Kultur wieder hochfahren würde und wir bald wieder ein ähnlich umfangreiches kulturelles Angebot in Stadt und Land vorfinden wie davor.

Doch mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wurde diese Hoffnung jäh zerstört. Steigende Energiekosten und eine hohe Inflation belasten alle Kultureinrichtungen in Niedersachen beim Aufrechterhalten des Betriebes stark. Gleiches gilt aber auch für die Gesamtbevölkerung, die ja ebenfalls über die horrend gestiegenen Preise außerordentliche Belastungen tragen müssen.

Und so ist die Situation in unseren Kultureinrichtungen unterschiedlich beunruhigend, aber eben beunruhigend. Wenn ich in den letzten Wochen ob mit kommunalen Theatern, der Soziokultur oder der Club- und Festivalszene gesprochen habe, kamen in der Regel immer wieder die gleichen Schilderungen:

Die Großacts laufen gut – also Helene Fischer oder Pink – doch gerade bei kleineren regionalen Veranstaltungen sieht es dieses Jahr nicht gut aus – zumindest gibt es da kaum ausverkaufte Veranstaltungen. So wird mir unisono geschildert, dass nur bestimmte Angebote gut laufen und andere wiederum gar nicht. In der Club- und Festivalszene ist die Stimmung verhalten, da es große Ängste gibt, dass die Kosten für Technik und Dienstleistungen nicht weiter explodieren. Das Ticketing ist weiterhin eher kurzfristig und oft nicht einschätzbar. In der Clubszene gibt es von ausverkauft bis überhaupt nicht ausgelastet alle Zwischenstufen. Das Vorkrisenniveau ist nirgendswo erreicht. Dieses hohe auch unternehmerische Risiko belastet den gesamten Kulturbereich zusätzlich zu den schon erwähnten Herausforderungen durch die Inflation.

Es ist deshalb gut, dass Falko Mohrs sich dafür eingesetzt hat, dass die Landesregierung zwei Programme zur Kultur- und Veranstaltungsförderung auf den Weg gebracht hat – ein Programm zur Kulturförderung und ein Sonderprogramm für den Kultur- und Veranstaltungsbereich. So stellen wir sicher, dass die für unsere offene und demokratische Gesellschaft so wichtigen Kultur- und Freizeitangebote trotz der vielen Herausforderungen Sicherheit erlangen.

In der Kulturförderung ist es gelungen sowohl die

  • Komplementärfinanzierung des Landes zum Kulturfonds Energie des Bundes: (4 Mill. €)

als auch weitere Hilfe für die Kultur jenseits der Bundesförderung zu verankern, als da sind:

  • Unterstützung von Einrichtungen, die institutionelle Förderungen durch das Land erhalten (7,8 Mill. €)
  • Unterstützung von kommunalen Theatern (2,9 Mill. €)
  • Aufstockungen des Investitionsprogramms für kleinen Kultureinrichtungen (3,0 Mill. €)
  • Härtefallfonds für übrige Kultureinrichtungen (4 Mill. €)

Und die Unterstützung für die Erwachsenenbildung (5 Mill. €) und die Unterstützung der Geschäftsstellen von Kultur- und Erwachsenenbildungsverbänden (300.000 €)

Mit dem Sonderprogramm für den Kultur- und Veranstaltungsbereich werden die finanziellen Risiken für Veranstaltungen bis 20.000 Teilnehmenden reduziert. Davon profitieren in großem Maße die vielen kleinen und mittelgroßen Festivals in Niedersachsen; denn bei reduzierter Auslastung trägt das Land 90 % der Einnahmeverluste.

So erreichen wir, dass keine Veranstaltung abgesagt werden muss und das ist gut so!

<Anrede>

Ich freue mich daher auf die kommenden Wochen mit weniger Terminen und mehr Zeit für kulturelle Veranstaltungen, die auch durch die Hilfe des Landes stattfinden könne und ich mit jedem Ticket, das ich erwerbe, den Landeshaushalt entlaste. Gleichzeitig  in der Hoffnung auf eine weiter sehr gute Förderung von Kunst und Kultur in Niedersachsen.

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