Dringliche Anfrage: Studierende in Niedersachsen, zeltet ihr noch oder wohnt ihr schon? – Wie will die Landesregierung mehr studentischen Wohnraum schaffen?

Hochschulstädte sind stark nachgefragte Wohnorte. Zusammen mit den Rekordzahlen neuer Studierender stellt das viele Hochschulstädte vor große Herausforderungen. Nicht nur München, Stuttgart, Frankfurt, Köln oder Hamburg melden Knappheit an bezahlbarem Wohnraum und Wartelisten für Zimmer in Studierenden-Wohnheimen, sondern auch Niedersachsen. Die Mieten steigen dabei nicht nur in Metropolen, sowie auch flächendeckend. Auf den angespannten Wohnungsmärkten konkurrieren Studierende oft mit anderen einkommensschwachen Haushalten. In Hochschulstädten werden auf dem freien Markt für kleine Wohnungen inzwischen im bundesweiten Durchschnitt über 400 Euro gezahlt und damit deutlich mehr als die 325 Euro, die im BAföG pauschal für das Wohnen gewährt werden. Den Studierenden bleibt somit immer weniger Geld zum Leben. Die Mietenexplosion hat die Studierenden voll erfasst.

Verschärfend kommt ein Allzeittief bei den Wohnheimplätzen hinzu. So stehen in Niedersachsen für 9,41 Prozent der Studierenden Wohnheimplätze zur Verfügung – der preisgünstigsten Wohnform nach dem Elternhaus. Was bezahlbaren Wohnraum für Studierende betrifft, ist dieser nötiger denn je. Seit 2005 hat die Zahl der Studierenden in Deutschland um 45 Prozent zugenommen, die Zahl der öffentlich geförderten Wohnheimplätze stieg hingegen nur um rund 8,5 Prozent. Gerade Studieninteressierte aus einkommensschwachen Nicht-Akademiker-Familien sind auf eine verlässliche Studienfinanzierung und eine bezahlbare Bleibe angewiesen, damit der Bildungsaufstieg gelingt. Auch in Niedersachsen darf die Wahl des Studienortes nicht vom Geldbeutel abhängen.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:

  1. In wie vielen niedersächsischen Hochschulstädten gibt es Notschlafstellen für Studierende?
  2. Hält die Landesregierung die geplante Finanzhilfevereinbarung, die den bisherigen Mittelansatz von insgesamt 16,3 Millionen Euro jährlich für die Studierendenwerke bis einschließlich 2022 garantieren soll, für ausreichend?
  3. Wie häufig hat Minister Thümler seit seinem Amtsantritt mit der LandesAstenKonferenz Niedersachsen gesprochen?
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