Pressemeldung Nr. 85 vom

Viehoff: Null von 50 Professuren bei der Digitalisierung – Thümler muss Konsequenzen ziehen und die Stellen attraktiver ausstatten

Was für ein Desaster für die Digitalisierungsstrategie in Niedersachsen! Hilflos versucht Minister Thümler sein Scheitern hinter der Corona-Pandemie zu verstecken. Die Folgen der weiterhin fehlenden Forschung für eine wirkungsvolle und schnelle Digitalisierung wichtiger Arbeits- und Lebensbereiche sind noch gar nicht abzusehen.

Darum geht’s

Laut Presseberichten ist bislang keine der 50 seit 2019 geplanten niedersächsischen Digitalisierungsprofessuren in Niedersachsen besetzt. Das Wissenschaftsministerium begründet dies mit komplexen Verfahren sowie der Corona-Pandemie. Die Grünen wollen deshalb mit einer kurzfristigen Anfrage an die Landesregierung wissen, welche Digitalisierungsprojekte von der noch immer fehlenden wissenschaftliche Begleitung und Forschung betroffen sind und welche Konsequenzen die Landesregierung aus dem Scheitern des Ministeriums mit der versprochenen Digitalisierungsoffensive zieht.

Das sagen die Grünen

Eva Viehoff, wissenschaftspolitische Sprecherin:

„Was für ein Desaster für die Digitalisierungsstrategie in Niedersachsen! Hilflos versucht Minister Thümler sein Scheitern hinter der Corona-Pandemie zu verstecken. Die Folgen der weiterhin fehlenden Forschung für eine wirkungsvolle und schnelle Digitalisierung wichtiger Arbeits- und Lebensbereiche sind noch gar nicht abzusehen. Wir wollen deshalb von der Landesregierung umgehend wissen, was die wahren Ursachen dafür sind, dass keine einzige Professur besetzt worden ist. Welche Konsequenzen zieht der Minister daraus. Wir fordern, dass endlich das Geld bereitgestellt wird, damit die Stellen in dem hart umkämpften Feld der Digitalisierung attraktiver werden. Wir wollen außerdem wissen, ob das Ministerium überhaupt einen Überblick, welcher Forschungsbedarf in Niedersachsen besteht und welche Folgen die weiterhin fehlende Forschung konkret hat? Wir brauchen in Niedersachsen dringend mehr Erkenntnisse über die Möglichkeiten und Risiken künstlicher Intelligenz für Unternehmen, Beschäftigte und Klimaanpassungen. Der dramatische Rückstand bei der Digitalisierung in den Schulen, den wir gerade in der Corona-Krise erleben, zeigt, wie wichtig mehr Begleitforschung wäre. Genauso gilt es, die Möglichkeiten und Risiken der Digitalisierung im Arbeitsalltag vieler Menschen, aber auch in allen anderen Bereichen der Gesellschaft zu untersuchen.

Wir erinnern daran: Außer reichlich Eigenlob hat die große Koalition 2019 für die Umsetzung dieser an sich sinnvollen Maßnahme nichts getan. Wir Grüne hatten bereits damals in den Haushaltsberatungen für den Haushalt 2020 bemängelt, dass zu wenig Geld bereitgestellt wird, und drei Millionen Euro mehr gefordert. So aber waren die 50 angebotenen Forschungsstellen in Niedersachsen in dem bekanntlich hart umkämpften Feld der Digitalisierung nicht attraktiv genug. Die Corona-Pandemie und die damit verbunden Veränderungen unseres Alltags zeigen, wie dringend wir eine bessere und schnellere Digitalisierung in Niedersachsen benötigen.“

Hintergrund

Die Grünen stellen zu den Ursachen und Folgen der weiterhin 50 unbesetzten Digitalprofessuren eine Anfrage zur kurzfristigen Beantwortung an die Landesregierung.

Zurück zum Pressearchiv