Rede Eva Viehoff: Aktuelle Stunde (CDU) zum Schlachten an Weihnachtstagen

- Es gilt das gesprochene Wort - 

Sehr geehrte Präsidentin,

Sehr geehrter Ministerpräsident,

Meine Damen und Herren,

Herr Toepffer, das haben Sie gut gemacht.

Erst offensichtlich ein Schlupfloch des Erlasses zur Arbeit an den Weihnachtstagen 2017 der Sozialministerin nicht erkennen und dann aber munter nach vorne schreiten und das Thema auf die Agenda setzen.

Da ist Ihnen aber noch kurz vor dem Fest der Liebe eingefallen, dass da ein C in Ihrem Parteinamen steht. Ihnen jedoch ist es nicht zu verdanken, dass nun doch aufs Schlachten an Weihnachten verzichtet wird.  Dies ist den engagierten Menschen vor Ort zu verdanken, in ganz besonderem Maße der örtlichen Kirchengemeinde und der Gewerkschaft Nahrungsmittel, Genuss und Gaststätten.

Sie haben auf diese familienfeindliche Anordnung der Schlachtbetriebe reagiert. Die Engagierten vor Ort haben protestiert für die prekär beschäftigten Lohnarbeiter. Sie haben erreicht, worüber sich wahrscheinlich eben auch sie freuen.

Aber musste es eigentlich soweit kommen? Wie wichtig nehmen Behörden das Arbeitsverbot an Feiertagen?

Da ja schon im November Sozialministerin Reimann sich gezwungen sah einen Erlass über die Zulassung von Arbeit an den Weihnachtsfeiertagen 2017 herauszugeben, scheint die Gewichtung der Feiertagsruhe ja nicht so wichtig zu sein.

Ja, meine Damen und Herren – damit wir nicht auch noch am 4. Advent, der gleichzeitig Heiligabend ist in diesem Jahr, bis 14:00 Uhr die Kaufhäuser stürmen, musste die Sozialministerin extra noch einmal auf die Besonderheiten von Feiertagen und Sonntagen aufmerksam machen.

Dies und die Ereignisse um das Schlachten zeigen deutlich: die Feiertags- und Sonntagsarbeit ist inzwischen nicht mehr die Ausnahme, sondern fast schon Normalität.

Es ist heute nicht die Zeit den Erfolg zu feiern, sondern es müssen Taten folgen, die zum Ziel haben, dass die Sonn- und Feiertagsruhe wieder eine Bedeutung hat. Es geht nämlich nicht nur um dieses Weihnachten.

Es geht um Sonn- und Feiertage im Allgemeinen:

Feiertag ist Feiertag – er ist kein Arbeitstag, auch kein „vielleicht“ Arbeitstag und schon gar kein „mit prekär beschäftigten Lohnarbeitern können wir es ja machen“ Arbeitstag. Es ist und bleibt ein Feiertag. Und es geht nicht nur um diese Weihnachten, es geht  um alle Weihnachten und um jeden Feiertag, denn: jedes Weihnachten gehört der Familie und nicht der Arbeit!

Vielen Dank.

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